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Insekten- und Bienensterben – Alarm für die Umwelt

by ulbricht
Kofo Essen 12.12.2018

Insekten- und Bienensterben – Alarm für die Umwelt

Dirk Rohwedder
(Entomologe, Zoologisches Forschungsmuseum Koenig, Bonn)

Kofo Insekten- und Bienensterben

Dirk Rohwedder gab zuerst einen Überblick über die Vielfalt der Pflanzen und Lebewesen: Heute sind ca. 2 Millionen Pflanzen- und Tierarten bekannt, davon sind die Hälfte Insekten. Es gibt aber mindestens 10x so viele Arten, die wir noch nicht kennen. Die meisten davon leben in den tropischen Regenwäldern, die mit unvorstellbarer Geschwindigkeit abgeholzt werden.

Der Referent erklärte dann die Arbeit eines Insektenforschers (Entomologen). Er sammelt Insekten mit verschiedenen Methoden und kann so ihr Vorkommen und die Menge erfassen. Er untersucht die DNA, analysiert und veröffentlicht die Ergebnisse. Auch Amateur-Insektenforscher können wissenschaftliche Arbeit unterstützen.

Man hat in bestimmten Gebieten festgestellt, dass es innerhalb der letzten 30 Jahre dramatische Veränderungen gibt: 75% weniger Biomasse bei Fluginsekten!

Die wichtigsten Ursachen sind:

Gifte in der Landwirtschaft (z.B. das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bewirkt, dass sich Insekten nicht fortpflanzen können), Monokulturen, Klimawandel, Lichtverschmutzung und Bodenversiegelung.

Was kann man dagegen tun? Wissenschaftler haben einen 9-Punkte-Plan (Kurzfassung) gegen das Insektensterben erstellt. Jeder kann etwas dazu beitragen: z.B. Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kaufen, im eigenen Garten Unkraut stehen lassen, einheimische Pflanzen statt exotischer Pflanzen einsetzen, Wildbienen unterstützen, z.B. durch Nistanlagen.

Die Politik muss strengere Gesetze zur Zulassung und zum Einsatz von Pestiziden erlassen. Ökologischer Landbau muss mehr gefördert werden. Auch in der Stadt müssen mehr heimische Pflanzen blühen. Licht mit hohem Blauanteil zieht viele Insekten an, besser ist schwächeres Licht mit wenig Blauanteil.

Dirk Rohwedder war der Bereich Bildung besonders wichtig: In den Schulen – natürlich auch in den Schulen für Hören und Kommunikation – muss mehr Kenntnis über die Bedeutung der Insekten im Ökosystem vermittelt werden.

Zum Schluss brachte er die Zuschauer ins Nachdenken: Wem gehört die Erde?

Es war ein sehr interessanter Vortrag, der viele neue Informationen brachte. Für Interessierte verteilte Dirk den 9-Punkte-Plan gegen das Insektensterben in ausführlicher Form. Hier haben wir ihn verlinkt:

Kofo Insekten- und Bienensterben

Moderation:
Ralf Kirchhoff

Gebärdensprachdolmetschen:
Bastienne Blatz, Sandra Wolfien (Skarabee)

Schriftdolmetschen:
Mario Kaul, Conny Krajewski

Fotos:
Ingo Langner

Insekten und Bienensterben – Gefahr für die Umwelt?

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