Jahrgang 2023
2023
Black Lives Matter - Warum politischer Protest für alle wichtig ist
Matthew Harrison (Konstrukteur)
Der Veranstaltungsraum war gut gefüllt- sehr großes Interesse am Thema hatten vor allem junge Menschen. Matthew Harrison erklärte zuerst die Bedeutung von Rassismus für Schwarze Menschen und beschrieb die Entstehung der Black Lives Matter (BLM) Bewegung in den USA. Anschließend erklärte er an konkreten Beispielen, wie auch in Europa Schwarze Menschen diskriminiert werden. Der Referent beschrieb auch seine Erfahrungen in der Gemeinschaft tauber Menschen. Politischer Protest ist wichtig, aber sollte nicht nur von der betroffenen Gruppe ausgeführt werden. In einer entwickelten Gesellschaft sind wir alle verantwortlich.
Moderation: Katrin Müller
Gebärdensprachdolmetschen: Bastienne Blatz, Sandra Lintz-Naumann
Schriftdolmetschen: Cornelia Krajewski, Mario Kaul
Soziale Medien - Einfluss auf die Psyche
Antonia Ricke (Psychologin)
An diesem Abend hatten wir „volles Haus“- Über 60 Besucherinnen und Besucher interessierten sich für dieses Thema. Kein Wunder: Die meisten von uns sind in den sozialen Medien aktiv. Viele verbringen damit täglich mehrere Stunden. Was macht das mit uns? Haben die sozialen Medien einen Einfluss auf unsere Psyche? Oder liegt es an unserem Nutzungsverhalten?
Antonia fragte zu Beginn das Publikum: Sind Soziale Medien eher positiv oder eher negativ? Die meisten antworteten mit dem Daumen nach oben – also positiv.
Klar – Soziale Medien sind besonders für hörbehinderte Menschen vorteilhaft. Man kann schnell Informationen bekommen, man ist dadurch selbstständig und unabhängig, man fühlt sich verbunden mit einer Gruppe, man kann Gebärdenvideos schauen.
Soziale Medien haben aber auch viele Nachteile: Dahinter stecken Firmen mit ihrem Marketing, sie wollen, dass man viel Zeit am Bildschirm verbringt. Es gibt Belohnungen (Likes), Kurzvideos (Reels) die abhängig machen können. Ein neues Wort ist FOMO (Fear Of Missing Out): Man hat Angst, etwas zu verpassen. Dagegen steht das Wort JOMO (Joy Of Missing Out): Man freut sich, wenn man etwas verpasst, weil man dann mehr Zeit für wichtige Dinge hat, z.B. Freunde persönlich treffen. Negativ ist auch die Dauerbeobachtung und der ständige Vergleich mit anderen. Das kann zu Einsamkeit und Depression führen.
Die Referentin rät zu einer bewussten Nutzung: z.B. negative Kontakte löschen („entfolgen“), die Handy-Zeit reduzieren, besser aktiv in Gruppen gehen und dort Kontakt halten. Sich fokussieren: Soziale Medien auf der Arbeit / bei wichtigen Terminen aus- oder stummschalten.
Moderation: Katrin Müller
Gebärdensprachdolmetschen: Bastienne Blatz, Sandra Lintz-Naumann
Schriftdolmetschen: Mario Kaul, Cornelia Krajewski
Fotos: Royse Garcia
Queer leben - im Nationalsozialismus und heute
Matthias Reinhardt (Student)
Wie lebten homosexuelle Menschen in der NS-Zeit? Welche Verfolgungen mussten sie erleiden? Was ist der Paragraf 175 und wie lange hat man damit Menschen damit kriminalisiert? Hat sich die Situation nach dem 2. Weltkrieg in BRD und DDR für queere Menschen verbessert?
Matthias Reinhardt hielt seinen sehr umfangreichen Vortrag vor einem interessierten Publikum, auch jüngere Bewohner*innen des Internates waren darunter. Für viele Details hätte man sich aber mehr Zeit gewünscht.
In der anschließenden Diskussion haben Besucherinnen und Besucher noch zahlreiche Beiträge gebracht, die schwerpunktmäßig die heutige Situation queerer Menschen betrafen.
Moderation: Ralf Kirchhoff
Gebärdensprachdolmetschen: Bastienne Blatz, Sandra Lintz-Naumann
Schriftdolmetschen: Mario Kaul, Ulrike Kretzer
Fotos: Kofoteam
Die große Wende voraus - Klimakrise im 21. Jahrhundert
Robert Jasko (Geowissenschaftler und Wissenschaftskommunikator)
Neben vielen aktuellen Krisen und Konflikten gerät die Klima-Krise schnell in Vergessenheit. Es ist aber die Krise mit den weitreichendsten Folgen für unser Leben auf diesem Planeten.
Robert Jasko erklärte eindringlich die Situation und die Folgen. Eindrucksvolle Schaubilder zeigten z.B. die Erhöhung der Temperaturen – besonders in der Nordhalbkugel. Der Anstieg des Meeresspiegels hat auch Auswirkungen auf die Metropolen, die Erderwärmung führt zu Naturkatastrophen und weiteren Folgen: Menschen fliehen aus unwirtlichen Regionen.
Kann das 2-Grad-Ziel von Paris (2015) noch erreicht werden? Auch diese Erwärmung ist zu hoch. Der weltweite CO2-Ausstoß muss bis 2040 auf 0% gesenkt werden. Deutschland hat bereits viel Zeit verloren, jetzt sind sofortige radikale Einschnitte nötig. Denn wenn sogenannte Kipp-Punkte erreicht werden, kann man nichts mehr steuern. Die nächsten 10 Jahre sind also entscheidend für die folgenden 10.000 Jahre.
Robert Jasko hat das Ausmaß und Dringlichkeit deutlich gemacht. Der Vortrag war sehr interessant, aber auch umfangreich. Unsere Dolmetscherinnen waren aber bereit, etwas zu überziehen, sodass doch noch mehrere Fragen aus dem Publikum gestellt werden konnten.
Moderation: Ralf Kirchhoff
Gebärdensprachdolmetschen:
Bastienne Blatz, Sandra Lintz-Naumann
Schriftdolmetschen:
Sandra Bulat, Cornelia Krajewski
Fotos:
Royse Garcia
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Energiesparen - Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Helmut Eickholt (Verbraucherzentrale NRW)
Heizenergie und Strom sparen kann viel bewirken: Zur aktuellen Energie-Krise und zum Umweltschutz einen eigenen Beitrag leisten und natürlich Geld sparen.
Helmut Eickholt ist als „Verbraucherscout“ ehrenamtlich tätig für die Verbraucherzentrale NRW. Er riet dazu, den Energieverbrauch regelmäßig zu kontrollieren und gab Tipps, wie man mit einfachen Mitteln Heizenergie und Strom sparen kann. Die meisten Tipps kann man auch als Mieter selbst durchführen. Interessant war auch, dass die Unterhaltungs- und Kommunikations-Elektronik am meisten Strom verbraucht: Computer, Router und Fernseher.
Alle Interessierten erhielten eine Broschüre der Verbraucherzentrale über Energie sparen im Alltag.
Moderation: Ralf Kirchhoff
Gebärdensprachdolmetschen: Bastienne Blatz, Sandra Lintz-Naumann
Schriftdolmetschen: Sandra Bulat, Cornelia Krajewski
Fotos: Royse Garcia