Home 2016 Willkommen in Deutschland? Taube Flüchtlinge und Hilfen der Gehörlosengemeinschaft

Willkommen in Deutschland? Taube Flüchtlinge und Hilfen der Gehörlosengemeinschaft

by ulbricht
Kofo Essen 9.03.2016

Willkommen in Deutschland? Taube Flüchtlinge und Hilfen der Gehörlosengemeinschaft

Flüchtlingshilfsteam "Deaf Refugees NRW" –
Christine Tschuschner, Stephanie Prothmann

Kofo Deaf Refugees NRW

Zahlreiche Besucher fanden sich zu diesem Kofo-Abend ein, darunter auch mehrere gehörlose Flüchtlinge. Um eine gute Kommunikation für alle zu gewährleisten, dolmetschte Rafael Grombelka in International Sign.

Leider stand die Veranstaltung unter keinem guten Stern: Der vorgesehene zweite Referent Harro Drescher hatte kurzfristig abgesagt, ebenso unser Moderator Ralf aus Krankheitsgründen. Michael Mees war bereit, noch am selben Tag als Moderator einzuspringen und Christine Tschuschner und Stephanie Prothmann übernahmen auch Harros Part.

Christine stellte zunächst die Unterstützungsgruppe des Landesverbandes der Gehörlosen vor. Sie erklärte dann Fluchtursachen, Fluchtwege, den Ablauf des Asylverfahrens und nahm Stellung zu einigen Vorurteilen hier in Deutschland gegen Flüchtlinge. Besonders gehörlose Flüchtlinge stoßen auf Barrieren. Viele von ihnen sind allein geflohen, ihnen droht auch in Deutschland die Vereinzelung. Christine appellierte an die Zuschauer, gehörlose Flüchtlinge wie ein Familienmitglied in die Gehörlosengemeinschaft aufzunehmen. Ihr und Ümit Cucus Engagement für Flüchtlinge ist bewundernswert.

Die Dolmetscherin Stephanie Prothmann berichtete von den Schwierigkeiten gehörloser Flüchtlinge, bei Ämtern und insbesondere beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihre Anliegen vorzutragen. Die Betroffenen bekommen einen Termin für das „große Interview“ und müssen dann schauen, wie sie Dolmetscher dafür organisieren. Für die Dolmetscher sind diese Termine auch eine große psychische Belastung. Sie erfahren viel von Krieg, Folter und unmenschlichem Verhalten, mit dem sie fertig werden müssen.

In der anschließenden Diskussion meldete sich ein Flüchtling mit einem Termin für seine Anhörung, den er vor kurzem bekommen hat und Stephanie konnte Hilfe versprechen. Leider blieb für die Diskussion viel zu wenig Zeit; einige wichtige Fragen blieben unbeantwortet, als wir die Veranstaltung um 21.15 schließen mussten.

Dank an die Referenten, die zugunsten der Flüchtlingsarbeit auf ein Honorar verzichteten. Unsere Spendensammlung ging an diesem Abend ebenfalls an die FLüchtlingshilfe und betrug 93 Euro.

Kofo Deaf Refugees NRW

Moderation:
Michael Mees

Gebärdensprachdolmetschen:
Mäggie Meisen, Bastienne Blatz (Skarabee)

Schriftdolmetschen:
Cornelia Krajewski, Mario Kaul

Fotos:
Frank Brüggemann

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