Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Referent: Dr. Ulrich Hase
(Präsident der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten;
Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein)
Dr. Ulrich Hase ist ein bekannter Gast in Essen: 6mal schon konnten wir den engagierten Vollblut-Politiker auf der Kofobühne begrüßen.
Zu Beginn erklärte er die Leitideen der UN-Konvention: Die Menschenrechte sollen für Menschen mit Behinderungen umgesetzt werden, eine Behinderung soll als normaler Bestandteil und als Bereicherung des Lebens angesehen werden, die Konvention verpflichtet die Staaten zur allmählichen Umsetzung dieser Leitideen – es gibt keine neuen Spezialrechte für Behinderte. Anschließend ging er auf Regelungen mit besonderer Bedeutung für hörgeschädigte / gehörlose Menschen ein: Hier ist ein Schwerpunkt die Kommunikation/Gebärdensprache und die Zugänglichkeit von Information. Kritisch beurteilte er die Forderung nach Inklusion. Inklusive Bildung kann zur Vereinzelung führen und den Zusammenhalt behinderter Menschen erschweren.
In der Diskussion wurde die Umsetzung der UN-Konvention in verschiedenen
Bereichen diskutiert. So wurde z.B. gefragt, was wir in NRW tun können, um die UN-Konvention zu verwirklichen. Auch wenn der Referent hier keine einfache Handlungsanleitung geben konnte – er betonte, dass aufgrund seiner politischen Erfahrung ein guter und wichtiger Weg zum Erfolg ist: Türen öffnen und offen sein für Kontakte. Eine Empfehlung, die wir nur unterstützen können.
Ulrich Hase hat seine Erklärungen zur UN-Konvention als Text in der Zeitschrift „Das Zeichen“ (Ausgabe 84/2010) veröffentlicht. Mit Einverständnis des Autors und der Redaktion dürfen wir diesen Artikel zur Verfügung stellen: UN-Konvention.
Weitere Links zum Thema und eine Kurzbiografie des Referenten sind hier nachzulesen: Biografie&Links
Moderation:
Ralf Kirchhoff
Gebärdensprachdolmetschen:
Magdalena Meisen und Dorothea Funk (Skarabee)
Schriftdolmetschen:
Sabine Schlüß, Cornelia Krajewski
Fotos:
Ingo Langner