Gehörlose Menschen im 20. Jahrhundert – ein Rückblick auf Politik, Kultur und Bildung
Referent: Helmut Vogel (gehörlos)
Die Schulleiterin Frau Kleinöder begrüßte die ca. 70 Besucher und Helmut Vogel als bekannten und gern gesehenen Gast. Anschließend übernahm Ralf Kirchhoff die Moderation der Veranstaltung.
Helmut begann seinen Vortrag mit der Bedeutung der Deaf History, die erst seit etwa 20 Jahren in Deutschland betrieben wird. Die Erforschung der Geschichte gehörloser Menschen und ihrer Lebenssituationen kann dazu beitragen, der Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft – wie sie die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen fordert – ein Stück näher zu kommen.
Er erklärte die Bedeutung von Taubstummen- und Fürsorgevereinen, die Entstehung des Reichsverbandes der Gehörlosen und die Internationalisierung des Sports, die von den Gehörlosen selbst gewünschte Namensänderung (Taubstumm – Gehörlos) und den Einfluss der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Der Film „Verkannte Menschen“ dokumentiert schon in den 30er Jahren das Bemühen der Gehörlosengemeinschaft um Aufklärung der hörenden Gesellschaft. Ausschnitte aus diesem Film zeigten, dass Gehörlose in Schule, Beruf und Freizeit gleiche Leistungen erbringen können wie Hörende.
Die weitere Entwicklung skizzierte der Referent in groben Zügen: Vom Nationalsozialismus über die unterschiedliche Entwicklung in Ost- und Westdeutschland bis zum Jahr 1989 nannte er wichtige Ereignisse.
Es war ein lebendiger Vortrag, der den Zuschauern viele neue Erkenntnisse vermittelte.
Kontakt zum Referenten: www.deafhistorynow.de
Moderation:
Ralf Kirchhoff
Gebärdensprachdolmetschen:
Bastienne Blatz, Mäggie Meisen (Skarabee)
Fotos:
Helga Ulbricht