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Hörbehinderte – ein soziales Stiefkind ?

by dams
KOFO Essen, 14. November 2001

Hörbehinderte – ein soziales Stiefkind ?

Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen Hörbehinderten und der Stadt Essen
Referent: Hans-Peter Leymann-Kurtz (Bürgermeister)

Ca. 50 Besucher kamen zu unserem Kofo.
Zu Beginn überraschte uns der Referent mit der Information: er habe keinen Vortrag vorbereitet, sondern wolle eine lockere Diskussion führen.

Die ganze Technik war aber auf die Bühne ausgerichtet (Schreibdolmetscherin mit PC und Beamer, Bestuhlung….) so musste spontan eine 2-Personen-Podiumsdiskussion improvisiert werden.
Winny Stenner begann die Diskussion mit neuen Zahlen: Wenn man altersschwerhörige Menschen miteinberechnet, so leben in Essen 100.000 hörbehinderte Menschen. Das sind 1/6 der Bevölkerung. Damit ist klar, wie wichtig eine Berücksichtigung dieser Menschen in der kommunalen Kultur- und Sozialpolitik ist.

Winny Stenner und Hans-Peter Leymann Kurtz
Winny Stenner und Hans-Peter Leymann Kurtz auf dem improvisierten Podium
Friedel Lechtleitner
Friedel Lechtleitner (rechts) dolmetscht.

Natürlich kam zuerst die Finanzierung sozialer und kultureller Projekte zur Sprache. Der Referent erklärte, dass das Hauptproblem der Stadt die sinkenden Einnahmen sind – nicht steigende Ausgaben.

Ganz wichtig sei es, dass die Betroffenen selbst Druck machen. Nur so kann man Verbesserungen erreichen.

Das sind sicher richtige Aussagen.

In der folgenden Diskussion zeigte sich aber an vielen Punkten, dass Herr Leymann-Kurtz kaum informiert war über die rechtliche und alltägliche Situation der Hörbehinderten.

Allerdings wurden aus dem Publikum zunächst auch wenig Vorschläge zur Verbesserung der Situation genannt. Die meisten waren gekommen, um sich einen Vortrag anzuhören.

Nachdenkliche Gesichter im Publikum
Nachdenkliche Gesichter im Publikum
Schülerinnen diskutierten
Schülerinnen diskutierten am Rande der Podiumsdiskussion und nach der Veranstaltung über das Thema

Nach der Pause gab es einige konkrete Forderungen (z.B. mehr Angebote der VHS für hörbehinderte Bürger), aber auch deutliche Kritik am Referenten.
Schülerinnen diskutierten am Rande der Podiumsdiskussion und nach der Veranstaltung über das Thema.
Am 9. Januar 2002 wird Friedrich Scheitle (sh) über die Kulturinitiative Augsburg referieren. Es wird spannend sein, mit einem engagierten Fachmann auf diesem Gebiet Ideen und Erfahrungen auszutauschen.

Schülerinnen diskutierten

Dann können wir hoffentlich mit vereinten Kräften den Druck entwickeln, der notwendig ist, um unseren Kommunalpolitikern „Dampf“ zu machen.

HU

 

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